Die Insel Usedom ist bekannt für ihre schönen Sandstrände, die eleganten Kaiserbäder und die vielfältige Natur. Doch ein besonderer Reiz der Insel sind die Steilküsten, die an einigen Stellen der Küste aufragen und einen spektakulären Blick auf die Ostsee bieten.

Die Steilküsten sind das Ergebnis von Küstenausgleichsprozessen, die durch das Zusammenspiel von Meeresspiegelanstieg, Wind, Wellen und Strömungen entstehen. Dabei wird das weiche Material der Küste abgetragen und an anderer Stelle wieder abgelagert. Die Steilküsten sind also ständig im Wandel und bieten einen spannenden Einblick in die Geologie und Geschichte der Insel.

Eine der bekanntesten Steilküsten auf Usedom ist der Streckelsberg bei Koserow, der mit 58 Metern Höhe die höchste Erhebung der Insel darstellt. Die zweithöchste Erhebung Usedoms besteht aus eiszeitlichen Sanden, die mit einer dünnen Schicht aus Lehm und Ton bedeckt sind. An der Abbruchkante kann man die verschiedenen Schichten gut erkennen. Der Streckelsberg ist auch ein beliebter Aussichtspunkt, von dem man einen weiten Blick über die Ostsee und die Insel hat.

Eine weitere sehenswerte Steilküste ist die Bansiner Steilküste, die sich zwischen den Kaiserbädern Bansin und Heringsdorf erstreckt. Die Bansiner Steilküste ist Teil eines Wanderweges, der durch den Wald und entlang der Dünen führt. Dabei kann man immer wieder die Aussicht auf das Meer genießen und die typische Flora und Fauna der Küstenlandschaft entdecken. Ein Highlight ist der Mümmelkensee, ein kleiner See in einem Kesselmoor, der von seltenen Pflanzen und Vögeln bewohnt wird.

Die Steilküsten auf Usedom sind also nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch kulturhistorisch und ökologisch wertvoll. Sie sind Zeugen der Vergangenheit und gleichzeitig Lebensraum für viele Arten. Wer Usedom besucht, sollte sich daher die Zeit nehmen, diese faszinierenden Naturdenkmäler zu erkunden.